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    |  | Dachalter Die Dachalterskarte zeigt  in farbiger Darstellung das Baualter der einzelnen Dächer. Gesicherte  Datierungen sind mit Volltonfarben dargestellt und durch Inschriften,  dendrochronologische Untersuchungen oder archivalische Informationen sicher belegt.  Geschätzte Datierungen sind schraffiert dargestellt und beruhen auf  Analogieschlüssen zu vergleichbaren, sicher datierten Dächern (Abbundmerkmale,  Dachform etc.).
 Dächer, deren Alter zum  Zeitpunkt der Bearbeitung nicht bekannt war, sind in grau dargestellt. Alle Datierungen wurden  den folgenden Baualtersgruppen zugeordnet:  | 
 
    
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    |  | Beispiel Block 1 (links), Gesamtkarte (rechts) |  | 
  
  
    |  |  Bis  1500 Aus dem 14. und 15.  Jahrhundert stammen die ältesten erhaltenen Dachwerke in der Wismarer Altstadt,  die dendrochronologisch datiert wurden. Die Dachwerke dieser Zeit sind in der  Mehrzahl durch eine sehr steile Dachneigung (meist über 60°), Abbundzeichen in  additiver Zählung von Strichen oder anderen Marken sowie  Sparren-Kehlbalken-Verbindungen in Hakenblattform gekennzeichnet. Am First sind  die Sparren in der Regel miteinander verblattet. Als Holzarten treten Eiche und  Kiefer auf (Beispiel links: Spiegelberg 47).
 
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    |  |  16./17.  Jahrhundert (1501-1700) Während aus dem 16.  Jahrhundert bisher nur recht wenige datierte Dachwerke bekannt sind, liegen  zahlreiche Datierungen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dächer des  16. und 17. Jahrhunderts zeigen durchweg Abbundzeichen in römischer Zählweise, die  Kehlbalken sind mit den Sparren in der Regel durch Schwalbenschwanzblätter  verbunden. Überwiegend, aber nicht ausschließlich wird Kiefernholz verwendet.  Die Dachneigungen liegen zwischen 55 und 60°
      (Beispiel rechts: Krämerstraße Ostseite).
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    |  |  18.  Jahrhundert (1701-1800) Aus dem 18. Jahrhundert sind  bisher nur sehr wenige Dachwerke bekannt. Sie sind durch eingezapfte  Kehlbalken, eingeschlagene römisch gezählte Abbundzeichen und die überwiegende  Verwendung von Kiefernholz zu charakterisieren. In dieser Phase ist gelegentlich  das Mansarddach bzw. das Walmdach anzutreffen
      (Beispiel links: Lübsche Str. 83).
 
 
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    |  |  1801-1879 Aus dem 19. Jahrhundert  sind bisher nur wenige Dachwerke sicher datiert. Das 19. Jahrhundert ist  geprägt durch den Übergang zu flacheren Dachneigungen (unter 50°). Die  Abbundzeichen werden spätestens ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts  überwiegend als gestemmte kurze Zeichen in römischer Zählung ausgeführt.  Gelegentlich tritt im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts noch das Mansarddach  auf. Das „klassische“ Satteldach bleibt aber bis in die zweite Hälfte des 19.  Jahrhunderts die dominierende Dachform (Beispiel links: Hinter dem Chor 21).
 
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    |  |  1880-1918 Erst ab etwa 1880 treten  mit schnell zunehmender Häufigkeit sowohl das flache Mansarddach als auch auch  das „Berliner Dach“ auf, die dem Wismarer Stadtbild in der Zeit bis zum Beginn  des ersten Weltkrieges insbesondere in den Randbereichen einen deutlichen  Stempel aufdrücken. Zusätzlich aus der Baustruktur der Baublöcke herausgehoben  werden die Gebäude mit diesen Dachformen durch ihre Höhe (in der Regel drei  Vollgeschosse) (Beispiel rechts: Krämerstraße Westseite).
 
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    |  |  1918-1945 Die Zeit bis zum Ende des  zweiten Weltkrieges ist durch eine insgesamt eher geringe und uneinheitliche Bautätigkeit  in der Wismarer Innenstadt gekennzeichnet
        (Beispiel links: Feuerwache).
 
 
 
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    |  |  1946-1989 Dieser Zeitabschnitt ist zunächst  durch traditionelle Wohnungsneubauten mit Satteldächern (zum Teil nach Bombenschäden  des zweiten Weltkriegs), in der späteren Phase durch industriellen Wohnungsbau  geprägt. Der Abriss ganzer Stadtquartiere wie z.B. in Greifswald hat in Wismar  jedoch nicht stattgefunden (Beispiel rechts: Grützmacherstr. 4/6/8).
 
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    |  | seit  1990Mit der Wiedervereinigung  setzte in der Wismarer Altstadt eine umfassende Instandsetzungs- und  Modernisierungwelle vorhandener Bausubstanz ein, die sich in der  Dachalterskarte kaum abbildet. Parallel entstanden jedoch eine ganze Reihe von  Neubauten in Baulücken.
 
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